Kiezoase, schöner leben ohne Durchgangsverkehr

Mit der aktuellen Baustelle der Berliner Wasserbetriebe auf dem Gertrud-Classen-Platz fing alles an: Ohne den bisher üblichen Durchgangsverkehr in der Erich-Weinert-Straße ist die Atmosphäre hier auffallend entspannter geworden. Zwei temporäre Zebrastreifen ermöglichen ein sicheres Überqueren der Hosemannstraße. Das kommt vor allem den Kindern und den Älteren zugute. Im August 2022 werden die Bauarbeiten beendet. Laut Planung wird dann der Platz genauso wie er vorher war: stark versiegelt und umgeben von Verkehr. Wäre es nicht schön, wenn Ruhe und Sicherheit blieben, mit mehr Raum für Begegnung und viel mehr Grün am Platz?!

Es braucht diesen zentralen, sicheren, angenehmen Ort für öffentliches Leben im Kiez. Wir haben uns als Kiezinitiative Gertrud-Classen-Platz zusammengeschlossen, um Platz und Kiez zusammen mit unserer Nachbarschaft lebenswerter zu gestalten. Einiges geschieht bereits von Seiten des Bezirks: Der momentan stillgelegte Durchgangsverkehr wird ab 2023 zur Fahrradstraße. Die Erich-Weinert-Straße wird verkehrsberuhigt, den Vorrang hat der Radverkehr auf ganzer Länge. Bereits zum Ende dieses Jahres wird im Kiez die Parkraumbewirtschaftung eingeführt. Wir alle werden vom geringeren Suchverkehr und den freiwerdenden Stellplätzen in der Nachbarschaft profitieren.

Was können wir als Nachbarschaft tun, um unseren Kiez besser, entspannter zu machen? Was brauchen Sie, was wünscht ihr euch? Wir schlagen vor Platz und Kiez zu beruhigen, indem die Erich-Weinert-Straße am Platz weiterhin für den Durchgangsverkehr gesperrt wird (ausgenommen Rettungsfahrzeuge, Lieferwagen sowie Durchfahrt für Radverkehr). Und wir brauchen beide Zebrastreifen an der Hosemannstraße auch weiterhin. Sie garantieren Sicherheit am Platz und vermeiden Unfälle.

Mit der Baustelle am Platz fing alles an: Das unterirdische Wasserreservoir wird ausgebaut, um steigende Wassermassen bei Starkregen speichern zu können. Ohne Frage ein Plus für Bevölkerung, Stadt und Klima. Und oberirdisch dann stagnieren? Warum sollte ein versiegelter Platz denn wiederhergestellt werden? Klimaangepasste, vielfältige Sträucher und Bäume wären wie größere Versickerungsflächen bei ohnehin nötigem Arbeitsaufwand für alle ein Gewinn. In heißen Sommern freuen wir uns über Schatten und Grün, ganzjährig über mehr Bänke, Spieltische, Platz für Gastronomie, Raum zum Malen, Hopsen, Erzählen, Eisessen. Vielleicht auch Büchertauschbox, kleiner Bouleplatz oder samstags mal Freilichtkino? Wäre es nicht schön?

Jetzt ist Zeit und Gelegenheit den Gertrud-Classen-Platz als Kiezoase und Begegnungsort für alle zu etablieren – dauerhaft ruhig und entspannt, sicher, schöner und grüner.

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Auf bald, Gesa, Anna, Christoph, André, Frank, Clément